Wenzel Ferdinand Jantsch

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Wenzel Ferdinand Jantsch (* 11. Januar 1819 in Reichenberg, Nordböhmen; † vor 1887 in Reichenberg?), Fotograf und Verleger in Reichenberg und Wien 1858–vor 1887.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wenzel Ferdinand Jantsch war ein Sohn des Wenzel Jantsch, Branntweinbrenner in Reichenberg Nr. 279 3/4 und der Rosalia Simon. Er heiratete vor 1844 in Reichenberg Elisabeth Trenkler (1822–1906) aus Reichenberg. Das Paar hatte (u.a.) die Tochter Augusta Amalia (* 23. November 1853) und den Sohn Karl Ferdinand (* 18. November 1844).[1]

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jantsch stammt aus einer Reichenberger Bürgerfamilie. Er war zunächst Kaufmann und Versicherungsvertreter in Reichenberg. 1857 war er Mitbegründer der "Reichenberger Ressourcegesellschaft", ein Zusammenschluss von Reichenberger Kaufleuten. Im selben Jahr kandidierte er für die Handelskammer. Von 1851–1861 war er Mitglied des Gemeinderats. 1847 war er Leutnant des Scharfschützencorps.[2] Mit einer Anzeige für Kalotypien tritt er zuerst 1848 als Fotograf in Erscheinung.[3] Zunächst scheint die Fotografie aber nur ein Nebenerwerb gewesen zu sein.
  • Anfang 1862 und damit 3–4 Jahre später als Julius Schlegel eröffnete er ein Fotoatelier in Reichenberg.
  • Neben der Porträtfotografie war er auch Landschaftsfotograf, wobei er seine Fotos, vor allem Ansichten aus dem Nordböhmen, Wien, Prag und dem Salzkammergut im eigenen Verlag (schon ab 1861) selbst vertrieb. Dabei nutze er fast alle damals gängigen Formate: Folio, Kabinett, Visio und Stereoformat.
  • In den 1870er Jahren betrieb er zwei Filialen in Wien.
  • Um 1880 übernahm er in Reichenberg das Atelier von Julius Schlegel, der wohl gestorben war. Er selbst wird nur einige Jahre später gestorben sein, denn 1887 ist er nicht mehr im Adressbuch verzeichnet.

Ateliers[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Reichenberg, Eisengasse 18 (1863, Besitzer des Hauses)
  • Reichenberg, Neustädter Platz 252, I. Etage (ca. 1870–1880)[4]
  • Reichenberg, Karlsgasse 34 (1882–vor 1887, Vorgänger war Julius Schlegel)
  • Wien, Münzwardeingasse 8 (Filiale 1870er)
  • Wien, Mariahilf, Esterhazygasse 13 (Filiale 1870er)

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1868 Ausstellung in Hamburg
  • 1873 Weltausstellung in Wien: Verdienstmedaille für Landschaften

Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


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Kommentar. Laut Adressbuch waren 1871 folgende Fotografen in Reichenberg ansässig: Wenzel Ferdinand Jantsch, Karl Karasek, Heinrich Mandello, Wilhelm Pfeiffer, Anton Posselt, Julius Schlegel.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.gedbas.de/person/show/1153008636
  2. Handbuch der Prager priv. Bürger-Corps und der gesammten Schützen-Corps im Jahr 1847. S. 188.
  3. 1http://www.scheufler.cz/cs-CZ/fotohistorie/data,1848,inzerce-zhotovovani-kalotypii,91.html
  4. Diese Adresse ist auf den Reichenberger Fotos immer abgedruckt, schon 1858 hatte Jantsch dort seine kaufmännische Firma (Adressen-Buch der Handlungs-Gremien, Fabriken und Gewerbe des Königreichs Böhmens 1858, S. 321.)
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