Robert de Smet

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Fotograf

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geb. 1906 in Gent/B, Ort und Datum des Todes unbekannt

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Ab Mitte der 1920er Jahre arbeitete Robert de Smet als Fotograf in Brüssel und gehörte zu einer fortschrittlichen Kulturelite, die dem Konzept der „Goldenen Zwanziger“ Gestalt gab.

Seine Karriere war eng mit der von Paul Gustave Van Hecke verbunden, der als Kunsthändler, Sammler, Verleger und Mäzen eine unbestrittene Schlüsselfigur in diesen Kreisen war.

Robert de Smet war ein Sohn des Malers Leon de Smet, dem jüngeren Bruder des später als Expressionisten bekannteren Malers [[Gustave de Smet). Leon de Smet war mit P. G. Van Hecke während der Zeit, als beide in Sint-Martens-Latem lebten, gut befreundet. Van Hecke hatte Robert de Smet als Kind kennengelernt.

Nachdem er zunächst in Gent tätig war, eröffnete Robert de Smet 1926 ein Atelier in der Louise Avenue in Brüssel, im selben Gebäude, in dem sein Vater Leon de Smet und die Galerie „Le Centaure" untergebracht waren. Die Karriere von Robert de Smet erlebte in dieser Zeit ihre Glanzzeiten. Dank hervorragender Einführungen wurde er zum bevorzugten Porträtfotografen von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen, Varietékünstlern, Melomanen und Sammlern.

Er sorgte auch für Modeshootings, unter anderem für das exklusive Modehaus Norine, das von der Frau von P. G. Van Hecke geführt wird. Einige dieser Aufnahmen erschienen in der von Van Hecke herausgegebenen Kulturzeitschrift Variétés (1928-1930).

Im Jahr 1928 war Robert de Smet einer von zwölf Fotografen, die an einer kontroversen Ausstellung in der Brüsseler Galerie L'Époque teilnahmen, die einen Überblick über die neuesten Trends in der Fotografie bot. Neben Arbeiten von Robert de Smet gab es auch Beiträge von Eugène Atget, Man Ray, Laszlo Moholy-Nagy, E.L.T. Mesens, Germaine Krull, Eli Lotar, André Kertesz und Berenice Abbott.

Die Galerie L'Époque, die in ihrem relativ kurzen Bestehen führend war, wurde von E.L.T. Mesens geleitet, aber finanziert von P.G. Van Hecke.

Natürlich war de Smet auch dabei, als Mesens 1932 zum Kommissar der „Première Exposition Internationale de la Photographie“ ernannt wurde, die vom Brüsseler Zentrum für Schöne Künste organisiert wurde. De Smet stellte unter anderem Porträts von George Bernard Shaw, John Galsworthy, August Vermeylen, Jacob Epstein, Louis Piérard, Jules Destrée, Gustave und Leon de Smet, Frau Max Ernst und Prinzessin Marie-José aus. Bemerkenswerterweise nahm Robert de Smet an der zweiten Auflage dieser wichtigen Veranstaltung im Jahr 1933 nicht mehr teil.

Die Wirtschaftskrise, die auf den New Yorker Börsencrash 1929 folgte, machte sich mit einiger Verzögerung auch in Europa bemerkbar und blieb natürlich nicht ohne Folgen für das kulturelle Leben. Die lukrativen Verträge der Künstler mit Kunsthändlern wurden über Nacht gebrochen. Führende Galerien wie Le Centaure und L'Époque gingen bankrott.

Auch P.G. Van Hecke musste einen Teil seiner Sammlung verkaufen und war gezwungen, bei der Genter Tageszeitung Vooruit anzufangen. Es besteht kaum ein Zweifel daran, dass Robert de Smet in diesem Umfeld auch mit einem dramatischen Umsatzrückgang konfrontiert war. Über seine weiteren Aktivitäten sind wir nur unzureichend informiert, es liegt jedoch der Verdacht nahe, dass er gezwungen war, einen Schritt zurückzutreten und sich den Wünschen einer weniger exklusiven Klientel anzupassen.“ [1]

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Zitiert aus: Belgische Fotografen 1840-2005, Ausst.-Katalog FotoMuseum Provincie Antwerpen (PA), Antwerpen 2005, ISBN 90-5544-556-8