Waldemar Lind

Aus FotografenWiki
Wechseln zu:Navigation, Suche

Photograph

Lebensdaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(Wyk auf Föhr 06.07.1860 – 02.07.1928 ebda.)

Werdegang[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

vollständig: Waldemar Meinert Cornelius Lind

seit den 1880er Jahren auf Föhr tätig

um 1900 Einrichtung eines eigenen Fotostudios in dem 1886 von ihm erworbenen Haus; im Wesentlichen Dokumentation der Landschaft auf Föhr und den Halligen um 1900 mit eigenem Postkartenverlag

1891 Herausgabe der Mappe Die Insel Föhr, Kirchen und Denkmäler. 12 Cabinetbilder nach Photographien von W. Lind auf Föhr (in Konkurrenz zu dem bekannteren Fotografen Wilhelm Dreesen)

"Lind war Kaufmann, Fotograf, Ratmann, Flecken- und Hafenkassierer, Protokollführer des Wyker Fleckenkollegiums, Schiedsmann, Vorstandsmitglied und Direktor des „Föhrer Credit-Vereins", Kommissar der Landesbrandkasse, Mitglied der „Druidenloge.“

„Zusätzlich zum Fotogeschäft hatte er noch den "Strand-Bazar", der die Badegäste mit allem versorgte, was man zu den Badeferien benötigte und als Andenken an Wyk mitnahm. Diese Geschäft war eine Institution in Wyk.“ [1]

„Waldemar war ein viel beschäftigter Fotograf. In dieser Funktion besuchte er so manches Fest, begleitete Ausflügler zu den Halligen, dokumentierte solche Ereignisse wie die Einweihung des „Lembke Hain“ (1902) beim Leuchtturm und ging auf diese Weise in die Inselgeschichte ein. Auch bekannte Fotos von der „Schifferbank“ auf dem Sandwall und ihren Männern, die dort Klönschnack hielten, stammen von Waldemar, der immer auf dem Sprung war um das Föhrer Leben und seine Bewohner dazustellen.“ [2]

„Der Fotograf Waldemar Lind trat aus seinen „Strandbazar“ vor die Ladentür und schaute auf den Sandwall. Er eilte zurück in sein Geschäft, nahm seinen hochbeinigen „Knipskasten op de Nack“ und lief zur Schifferbank. Lind schaffte es nicht nur, dass die Männer sich nach seinen Anweisungen in Positur setzten, sie blickten sogar freundlich in seine Kamera“.70 Wenn früher eine Lusttour nach Hooge ging, dann startete man morgens um acht Uhr. Wenn der Dampfer voll war, wurde noch ordentlich getutet, es fehlte nur noch einer, und da kam er schon angerannt, der Fotograf Waldemar Lind mit seinem hochbeinigen Knipskasten auf den Schultern. Ohne ihn war so eine Tour undenkbar.“ [3]

Mit dem zur gleichen Zeit aktiven Fotografen und Mitbewerber Wilhelm Müller arbeitete Lind im gewissen Umfang zusammen

Um 1922 übergab Waldemar Lind Geschäft und Fotoatelier an seinen Schwiegersohn Peter Hansen Beck (geb.1882 in Skodborg/Dänemark, gest.1967 Büsum). Beides wurde 1943 geschlossen.

Archiv[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einen Großteil der Fotoplatten/Negative aus dem Nachlass hat der Fotograf Ingwersen aus Wyk übernommen. Noch heute werden Nachbestellungen im Geschäft von Ane Ingwersen angenommen. Darüber hinaus verfügt das Friesen-Museum in Wyk auf Föhr über originale Alben des Fotografen.

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lt. Fotografische Chronik von 1906 war Waldemar Lind an der Ausstellung des Kunstgewerbemuseums Flensburg in diesem Jahr beteiligt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hippolyt Haas, Deutsche Nordseeküste - Friesische Inseln und Helgoland, Verlag Velhagen & Klasing, Bielefeld/Leipzig 1900

Max Möller, Grundriss des Wasserbaus, 1906

Johannes Schmarje, Landeskunde Preußens, Heft V - Die Provinz Schleswig-Holstein, Verlag Spemann, Berlin/Stuttgart 1904

Himmel und Erde, Band 20, Gesellschaft Urania, Berlin 1920

Christian Jensen, Die nordfriesischen Inseln - Sylt, Föhr, Amrum Helgoland und die Halligen vormals und jetzt, Charles Coleman, Lübeck 1927

Ernst Schlee, Schleswig-Holsteins Eintritt in die neue Zeit: Bilderchronik 1864 – 1914, Wachholtz Verlag, Neumünster 1964

Ausst.Kat. 150 Jahre Photographie Schloß Gottorf, Schleswig 1989

Jens Lorenzen , Die Halligen in alten Abbildungen, eine Fotodokumentation über die Warften aus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts, Nordfriisk Instituut, Bredstedt 1992

Martin Rheinheimer, Der Kojenmann - Mensch und Natur im Wattenmeer 1860-1900, Wachholtz Verlag, Neumünster 2007

Quelle[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Prof. Dr. Rolf Sachsse, HBK Saar

Uwe Bacher <u-bacher@versanet.de>

  1. zitiert aus: Karin de la Roi-Frey, Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch? Ein nordfriesisches Inselleben, Quedens Verlag, Norddorf 2001, ISBN 3924422621
  2. zitiert aus: Karin de la Roi-Frey, Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch? Ein nordfriesisches Inselleben, Quedens Verlag, Norddorf 2001, ISBN 3924422621
  3. zitiert aus: Karin de la Roi-Frey, Wozu braucht ein Mädchen einen Schreibtisch? Ein nordfriesisches Inselleben, Quedens Verlag, Norddorf 2001, ISBN 3924422621